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Der Portugiesische Weg oder warum einfach so oft besser ist


Der portugiesische Weg oder warum einfach so oft besser ist


Das Pilgern bringt schnell die Erkenntnis, nur das Richtige und wirklich Nötige einzupacken. Weil jedes Kilo zuviel einfach weh tut auf Distanz. Bleibt diese Erkenntnis tief und dauerhaft und wird deshalb im täglichen Leben angewendet, werden wir zum Staatsfeind Nummer 1, weil wir nicht mehr teilnehmen am Konsumterror.


Autos für: "Zu wissen, man könnte" werden dann zum Ladenhüter, Fußballspiele in gleich drei Pay TV-Sendern, für den Fan sonst ein Muss, bleiben ungebucht. Der regionale Fußballverein bekommt  wieder mehr Zuschauer. Ein Handy besitzt man viele Jahre, bis es ersetzt wird und es wird nicht mehr wegen Statusnachweis aufs neue Modell getauscht. Diese Liste kann jeder beliebig für sich verlängern. 


Wenn wir begreifen, wie oft niedriger Selbstwert der konsumrelevante Impuls war, wird es spannend. Laufen wir weiter mit oder gehen wir den eigenen Weg. Vielleicht den einfachen, den portugiesischen Weg:


Kindergarten haben auf, bis alle mit der Arbeit fertig sind, von 8.00 bis 20.00 Uhr. Die Kinder hatten sehr viel Spaß dort und spielen draußen miteinander, alle. 


Zum Mittagessen werden im Restaurant zwei Gerichte täglich frisch gekocht, einmal mit Fisch und einmal mit Fleisch. Brot, Butter, ein Getränk und Kaffee, wer mag. Keine Speisekarte, keine Werbung oder Lichtreklame.  Sie finden das Lokal schnell, von 12.00 bis 14.30 stehen dort die meisten Autos vor der Türe. 


Handwerker und Büromitarbeiter und Chefs sitzen Seite an Seite, die Pause dauert so lange, bis jeder satt ist. Keine Zeiterfassung, die Portugiesen arbeiten hart und sind stolz auf ihre Leistung. Dort wird noch repariert, nicht nur getauscht. 


Die Inhaber kochen selbst und essen immer am Ende die letzten Portionen der Zubereitung. Abfall fällt nicht an. 


Wir setzen uns. Wir fragen nicht, denn Fisch oder Fleisch waren immer gut gemacht. Die Köchin freut sich, wir plaudern mit den Augen. Sie sagt, die Franzosen wollen die Küche sehen, die Deutschen die Preisliste. Ihr beiden seid Portugiesen, ihr schaut auf uns Menschen und das Essen, was für ein schönes Kompliment. 


Dann die Rechnung: 12 Euro für alles inkl. Getränke, komplett für zwei Personen. Das geht auch für Rentner. Warum schaffen wir das bei uns in Deutschland nicht? Zurück kann vorwärts bedeuten, entscheidend  ist der Umgang miteinander. 


Norbert Wupperfeld 
















Stolz auf täglich frisch
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Fisch und Fleisch mit Brot, Butter, Getränke und Kaffee für 6 Euro je Portion all in Porto
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